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Tipps & Tricks

Stark-, Mittel- und Schwachzehrer
Diese Begriffe geben eine gute Orientierung, wie viele Nährstoffe Pflanzen aus dem Boden benötigen. Das hilft dir, deine Pflanzen optimal zu versorgen und deinen Boden gesund zu halten. Auch können mit dieser Einteilung erste Anhaltspunkte gefunden werden, welche Pflanzen in der Fruchtfolge in welcher Reihenfolge angebaut werden sollten.
• Schwachzehrer:
Pflanzen mit geringem Nährstoffbedarf (z. B. Kräuter, Salate)
• Mittelzehrer:
Pflanzen mit mittlerem Bedarf (z. B. Karotten, Zwiebeln)
• Starkzehrer:
Pflanzen mit hohem Nährstoffbedarf (z. B. Tomaten, Kürbis)
Warum ist das wichtig?
Das richtige Verständnis verhindert Über- oder Unterdüngung.
Unterdüngung führt zu weniger Ertrag und schlechterer Qualität der angebauten Produkte und zu niedriger Konkurrenzkraft der Kulturpflanzen gegenüber Unkräutern.
Aber auch Überdüngung kann schädlich sein, bei extremer Überdüngung kann dies dazu führen, dass Pflanzen absterben, sich praktisch an den Nährstoffen „vergiften“ oder die Wurzeln aufgrund der Salzwirkung der Nährstoffe Ätzschäden davontragen.
Auch bei mittlerer Überdüngung können Probleme auftreten: Durch die Überversorgung und das zu schnelle Wachsen der Pflanzen werden Zellen anfälliger für Krankheiten und überwachsene Pflanzen verlieren ggf. ihre Standkraft und fallen dann um oder Quertriebe brechen ab. Die entstehenden Wunden bieten eine Eintrittsmöglichkeit für Krankheiten.
Außerdem entwickeln zu schnell gewachsene Früchte oft nicht ihr volles Aroma. Die Pflanze konzentriert sich mehr auf den Massezuwachs, als auf die Bildung von Aromastoffen.
Kategorie | Pflanzenbeispiele | Hinweise zur Düngung |
---|---|---|
Schwachzehrer | Kräuter: Basilikum, Petersilie, Dill, Schnittlauch, Koriander | Geringer Nährstoffbedarf, Kompost alle 2–3 Jahre reicht aus. |
Salate: Feldsalat, Endivie, Kopfsalat, Rucola | Am besten auf Böden mit Restnährstoffen aus dem Vorjahr anbauen. | |
Wurzelgemüse: Radieschen, Rote Bete, Pastinaken | Vorsicht vor Überdüngung, zu viel Stickstoff fördert ungesunden Wuchs. | |
Andere: Spinat | ||
Mittelzehrer | Wurzelgemüse: Karotten, Zwiebeln, Kohlrabi, Fenchel | Moderates Düngen mit Kompost oder organischem Dünger. |
Blattgemüse: Mangold, Pak Choi, Lauch | Mischkultur mit Schwachzehrern verbessert den Anbau. | |
Kohlgemüse: Blumenkohl, Brokkoli | Gleichmäßige Nährstoffzufuhr wichtig. | |
Fruchtgemüse: Paprika | Verträgt mäßige Düngung, Überdüngung vermeiden, da dies zu weniger oder verzögerter Fruchtbildung, schwachem Geschmack oder Wurzelschäden führen kann. | |
Starkzehrer | Fruchtgemüse: Tomaten, Gurken, Zucchini, Kürbis, Melonen | Hoher Bedarf an Stickstoff, Phosphor und Kalium. Regelmäßig nachdüngen. |
Kohlgemüse: Weißkohl, Rotkohl, Wirsing, Rosenkohl | Starkzehrende Kohlsorten benötigen intensive Versorgung, insbesondere Kalium. | |
Knollengemüse: Kartoffeln, Sellerie | Kartoffeln benötigen zusätzliche Kaliumdüngung, vor allem in der Knollenbildung. | |
Andere: Mais, Porree | Regelmäßige Düngung für gleichmäßiges Wachstum. | |
Besonderheit Leguminosen (Stickstoffbinder) | Erbsen, Bohnen, Lupinen, Klee, Wicke | Hülsenfrüchte binden Stickstoff aus der Luft, wodurch sie sich selbst mit diesem Nährstoff versorgen. Sie lassen sogar über die Erntereste der Folgefrucht einen Teil davon zukommen. Eine optimale Versorgung mit den anderen Nährstoffen und Spurennähstoffen verbessert die Stickstoffbindung. |
Tipps zur Fruchtfolge:
Die Fruchtfolge ist eine Methode, um den Boden langfristig fruchtbar zu halten, Krankheiten zu vermeiden und Nährstoffe optimal zu nutzen. Dabei wird der Garten in verschiedene Beete (mind. 3 – 4) aufgeteilt, und die Kulturen wechseln jedes Jahr entsprechend ihres Nährstoffbedarfs ihren Platz.
Starkzehrer -> Mittelzehrer -> Schwachzehrer